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Wir verstehen Gleichstellung als Möglichkeit zur freien und bewussten Wahl der Lebensgestaltung, die den eigenen Anlagen und Befähigungen entspricht, losgelöst von Erwartungen oder Rollenstereotypen der Gesellschaft – ausnahmslos und für alle Menschen in Bayern. Trotz rechtlicher Gleichstellung haben vor allem Frauen noch immer in bestimmten Bereichen deutliche Nachteile.

Eine wirksame Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern ist entsprechend nur möglich, indem wir an vielen verschiedenen Hebeln und Themen ansetzen.

An dieser Stelle möchten wir Ihnen ausgewählte Schwerpunkte der bayerischen Gleichstellungspolitik und aktuelle Projekte dazu vorstellen.

Aufbrechen von Rollenbildern

Typisch Mädchen, typisch Junge? Einengende oder Freiraum lassende Rollenbilder von Eltern, Lehrkräften und anderen Betreuungspersonen beeinflussen Kinder schon früh in ihrem Verhalten und ihrer Persönlichkeitsentwicklung.

Wir versuchen, traditionelle einengende Rollenbilder von Frauen und Männern aufzulösen, die noch immer in unserer Gesellschaft verwurzelt sind. Es geht dabei nicht darum, zwingend Menschen nicht in „typischen Frauen- oder Männerberufen“ unterzubringen oder die „klassische“ Verteilung von familiärer Sorgearbeit und Berufstätigkeit umzukehren. Vielmehr soll es jedem Einzelnen ermöglicht und erleichtert werden, die Zukunft nach den eigenen Talenten, Interessen und Wünschen zu gestalten – und nicht nach den Vorstellungen des eigenen Umfelds oder den Erwartungen in der Gesellschaft. Chancengerechtigkeit für Frauen und Männer ist eine entscheidende Stellschraube für eine moderne und zukunftsfähige Gesellschaft.

Vergrößerungsansichten für Bild:

Die Leitstelle für die Gleichstellung von Frauen undMännern im StMAS fördert neue Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher zu Gendersensibilität und Medienkompetenz in Kita und Hort. Unter der Federführung der Medienwissenschaftlerin und -pädagogin Dr. Maya Götz wurden Fortbildungsmodule zum Thema Gendersensibilität im Hort und in der Kita entwickelt. Diese dienen zur selbstständigen Weiterbildung für Erziehende und fördern das pädagogische Verständnis im geschlechtergerechten Umgang mit Mädchen und Jungen und in ihrer Identitätsentwicklung. Welchen besonderen Herausforderungen Mädchen und Jungen heutzutage ausgesetzt sind und wie präsent dabei Medien- und andere Konsummöglichkeiten sind, wird in praxisnahen Beispielen erläutert. Hier finden Sie nähere Informationen sowie die Online-Fortbildung für Netzwerkerinnen und Netzwerker.

Gerade jungen Menschen möchten wir die nötige Unterstützung bei der Berufswahl bieten. Die Aktionstage Girls‘Day und Boys‘Day“ sind ein Beispiel dafür. Die Schülerschaft ab der fünften Jahrgangsstufe bekommt an diesen Tagen die Möglichkeit, Einblicke in eine geschlechtersensible Berufsorientierung zu erhalten. Bayerische Schulen, Unternehmen, Hochschulen, Arbeitsagenturen, Kommunen und viele weitere Stellen bieten Informationen und Schnupperangebote für Jugendliche, um verschiedenste Berufe kennenzulernen. Am 28. April 2022 bot das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) unter dem Titel „Radio, Solartechnik und Mandelmilch“ erstmals ein eigenes Programm zum Girls’Day an. Am 25. April 2024 fand unter dem Titel „Jetzt kommst Du“ die erste kombinierte Girls’Day/Boys’Day-Veranstaltung am StMAS statt.

Gender Pay Gap

Im Berufsleben ist die Umsetzung von Chancengerechtigkeit und Gleichstellung noch ausbaufähig. Der Gender Pay Gap beschreibt den geschlechtsspezifischen Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Frauen erhalten eine durchschnittlich geringere Bezahlung als Männer mit gleicher Tätigkeit. Weibliche Führungskräfte sind im Vergleich zu männlichen Führungskräften nicht ausreichend repräsentiert. Der Wiedereinstieg nach der Familienzeit gestaltet sich für viele Frauen schwierig. Die Bayerische Staatsregierung setzt hier eine moderne Gleichstellungspolitik entgegen. Ziel ist es, echte Chancengerechtigkeit nachhaltig zu generieren.

Die Bayerische Staatsregierung unterstützt Frauen mit einem breit gefächerten Angebot aus Beratung und individuellen Maßnahmen bei ihrer Rückkehr in den Beruf.

Zur Übersicht Angebote für Frauen im Erwerbsleben

Zu den Orientierungsseminaren NEUER START für Frauen und Männer

Männerpolitik

Ziel der bayerischen Gleichstellungspolitik ist es, für alle und in allen Lebensbereichen ein möglichst hohes Maß an Wahlfreiheit für die individuelle Lebensgestaltung zu ermöglichen. Partnerschaftliche Gleichstellungspolitik muss daher auch die Perspektive von Männern berücksichtigen, das heißt auch einen eigenen Blick entwickeln für die Bedürfnisse und Anliegen von Männern heute. Eine intensivere und vorurteilsfreiere Auseinandersetzung mit Bildern, Vorbildern und Rollenvorstellungen von und für Frauen und Männer bedeutet letztlich mehr Freiheit, mehr Wahlmöglichkeiten für alle, im Berufs- wie im Privatleben.

Männer NürnbergNach dem gelungenen Auftakt 2020 fand am internationalen Männertag im November 2021 eine weitere, ebenfalls erfolgreiche Online-Veranstaltung, diesmal mit dem Titel „Fachtag e*MANN*zipation – Gleichstellung für & mit Männern* – Anfragen an eine zeitgemäße Gleichstellungsarbeit“, statt. Die von der Leitstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern geförderte Veranstaltung wurde von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jungen*- und Männer*arbeit Bayern e. V. ins Leben gerufen.

Am 30. Juni 2022 konnte der ganztägige Männerfachtag e*MANN*zipation als Präsenzveranstaltung in Nürnberg stattfinden. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Themas Gleichstellungspolitik mit und für Jungen*, Männer* und Väter* hat man sich mit der Jungen- und Männerarbeit in Bayern, dem aktuellen Stand, den politischen und fachlichen Perspektiven und Herausforderungen, und der konkreten Praxis auseinandergesetzt. Nähere Informationen finden Sie auf der Website  lag-jungenundmänner-bayern.de.

Die Gleichstellungs- und Frauenministerinnenkonferenz (GFMK)

Die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) ist die Fachministerkonferenz, die die Grundlinien für eine gemeinsame Gleichstellungs- und Frauenpolitik der Bundesländer festlegt und Maßnahmen zur Chancengleichheit von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen beschließt. Sie wird einmal pro Jahr unter dem jährlich wechselnden Vorsitz eines Bundeslands durchgeführt. Bayern hatte den Vorsitz 2012 inne. Im Jahr 2022 liegt er bei Hamburg.

Weitere Informationen finden Sie hier:

zur Webseite der Gleichstellungsministerkonferenz

Karriere in der Sozialwirtschaft

Die ConSozial ist Deutschlands größte Kongressmesse im Bereich der Sozialwirtschaft. Seit 1999 ist die ConSozial auch die Leitveranstaltung für Fach- und Führungskräfte in der Sozialwirtschaft. Durch die enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen und der Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales ist die Zahl der Besucherinnen und Besucher sowie Austellerinnen und Aussteller hoch. Alljährlich im Herbst können sich Fachbesucherinnen und Fachbesucher im Messezentrum Nürnberg an zwei Tagen vernetzen, sich durch die über 80 Programmpunkte des Kongresses zu einer Vielfalt von Themen und über die neusten Entwicklungen und Trends der Sozialwirtschaft informieren und weiterbilden.

Karriere für Frauen

Das StMAS beteiligt sich an der herCAREER in München. Die Karrieremesse berücksichtigt alle Aspekte der Karriereplanung von Frauen und berät sie in Fragen über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Gleichstellung im öffentlichen Dienst

In Bayern wird Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im öffentlichen Dienst auf Grundlage der Regelungen im Bayerischen Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern – kurz BayGlG – umgesetzt. Weitere Informationen zur Gleichstellung im öffentlichen Dienst sowie zum BayGlG und den Gleichstellungsberichten für Bayern finden Sie auf der Seite „Informationen für Gleichstellungsbeauftragte“.

 

Mentoringprogramm für kommunale Gleichstellungsbeauftragte in Bayern

Logo Mentoringprogramm für kommunale Gleichstellungsbeauftragte in Bayern

Gruppenfoto Abschlussveranstaltung Mentoringprogramm

Kommunale Gleichstellungsbeauftragte werden neben der Förderung und Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern innerhalb der öffentlichen Verwaltung von Städten, Gemeinden und Kreisverwaltungen auch für die jeweiligen Bürgerinnen und Bürger tätig. Sie sind unverzichtbare Akteurinnen und Akteure vor Ort (innerhalb ihrer Verwaltung und extern) und wertvolle Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner für eine erfolgreiche Gleichstellungspolitik.

Am 9. Mai 2023 fand die Abschlussveranstaltung des erfolgreichen Modelldurchlaufs des „Mentoringprogramms für kommunale Gleichstellungsbeauftragte in Bayern“ statt. Ziel des Projekts war, die wertvolle Arbeit der Gleichstellungsbeauftragen vor Ort zu unterstützen. Für ein Jahr wurden 12 Mentoringtandems (je eine erfahrene und eine weniger erfahrene Gleichstellungsbeauftragte) gebildet. Gemeinsame Veranstaltungen zum Auftakt, zur Halbzeit und zum Abschluss, ein Workshop für die Mentees sowie eine Supervision für die Mentorinnen rundeten das Programm ab. Die Durchführung des Programms 2022/23 übernahm die Frauenakademie München e. V.

Gleichstellung in Deutschland

Wie erfolgreich Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland umgesetzt wird, ist regional noch recht unterschiedlich. Einen Überblick finden Sie unter folgendem Link:

zum 4. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern

zum digitalen Gleichstellungsatlas

Gleichstellung praktisch

Gleichstellung ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema mit gesetzlichen Grundlagen – aber natürlich auch ein sehr alltagsnahes, lebendiges und persönliches Anliegen. Hier finden Sie einige spielerische und unterhaltsame Informationen und Denkanstöße.

Das große Gleichstellungsquiz

Zeigen Sie im Quiz, dass Ihnen beim Thema Gleichstellung von Frauen und Männern niemand etwas vormachen kann!

Weiter zum großen Gleichstellungsquiz

Filmvorschläge

Lassen Sie sich inspirieren – von unseren Filmvorschlägen zum Thema Gleichstellung und Chancengleichheit.

Liste von Filmen zum Thema „Chancengleich.“