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Website, Filme und Ratgeber zu Sozialgenossenschaften

Mit einer Website speziell zum Thema Sozialgenossenschaften informiert das Bayerische Sozialministerium alle Interessierten und gibt wichtige Hilfestellungen und Tipps. Neben allgemeinen Informationen enthält die Website eine interaktive „Schritt-für-Schritt-Anleitung“ für Neugründerinnen und Neugründer. Zudem werden vielfältige Beispiele aus der Praxis vorgestellt und eine Übersicht zu den bereits bestehenden Sozialgenossenschaften in Form einer Bayernkarte gegeben. So entsteht eine Vernetzungsmöglichkeit von bereits bestehenden Sozialgenossenschaften untereinander, neue Anreize für Initiatorinnen und Initiatoren oder auch einfach nur die Möglichkeit, neue Mitglieder oder Kooperationspartner zu gewinnen. Hier geht es zur Website zum Thema Sozialgenossenschaften.

Weitere Anregungen und interessante Einblicke in die Arbeit erfolgreicher Sozialgenossenschaften geben Ihnen auch unsere Filmclips, die Sie auf dem YouTube-Kanal des Ministeriums ansehen können. Noch mehr Informationen finden Sie in unserem praxisnahen Ratgeber, den Sie im Broschürenportal der Staatsregierung bestellen und als PDF herunterladen können.

Logo: Zukunftsinitiative Sozialgenossenschaften

Mit der Zukunftsinitiative Sozialgenossenschaften möchte das Bayerische Sozialministerium den Aufbau von Neugründungen unterstützen.

Zukunftsinitiative Sozialgenossenschaften

Mitte 2012 wurde die „Zukunftsinitiative Sozialgenossenschaften“ gestartet und damit der Selbsthilfe der Bürgerinnen und Bürger, die einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet, ein wichtiger Impuls gegeben. Die Initiative wird fachlich durch einen Expertenrat begleitet. Außerdem wird der Aufbau von modellhaften Sozialgenossenschaften finanziell unterstützt.

Sozialgenossenschaften sind in Deutschland und Bayern noch relativ wenig bekannt. Anders als im europäischen Ausland ist die Gründung von Sozialgenossenschaften auch erst seit 2006 möglich. Aus diesem Grunde sind Sozialgenossenschaften in Bayern und Deutschland noch nicht so weit verbreitet wie beispielsweise in Italien. Um dies zu ändern, unterstützt das Sozialministerium mit der „Zukunftsinitiative Sozialgenossenschaften“ den Aufbau von Sozialgenossenschaften. Herzstück der Initiative ist der Expertenrat „Sozialgenossenschaften – selbst organisierte Solidarität“. Dieser besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aus allen relevanten Bereichen, namentlich der Praxis, der Wissenschaft, der Wohlfahrtspflege, den kommunalen Spitzenverbänden und der Politik. Zweck des Expertenrats ist es, die Potenziale von Sozialgenossenschaften herauszuarbeiten.

Um Neugründerinnen und Neugründer eine wichtige Hilfestellung zu geben, hat der Expertenrat einen Ratgeber entwickelt, den Sie im Broschürenportal der Staatsregierung bestellen und als PDF herunterladen können.

Weitere Informationen rund um das Thema Sozialgenossenschaften erhalten Sie auf der Website der Zukunftsinitiative Sozialgenossenschaften.

Anschubfinanzierung

Zudem soll dem Aufbau von Sozialgenossenschaften durch eine Anschubfinanzierung ein wichtiger Impuls gegeben werden. Bis zu 30.000 Euro pro modellhafter Genossenschaft gewährt das Sozialministerium im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel für die Neugründung von Sozialgenossenschaften. Für eine Förderung kommen innovative Genossenschaftsgründungen im sozialen Bereich in Betracht, die eine Vorbildfunktion einnehmen und damit zur Bekanntheitssteigerung beitragen können. Die Unterstützung soll dabei lediglich über anfängliche finanzielle Engpässe hinweghelfen. Langfristig soll sich die Genossenschaft – ganz dem genossenschaftlichen Gedanken entsprechend – wirtschaftlich selbst tragen.

Wann bieten sich Sozialgenossenschaften an?

Der Erfolg Bayerns baut wesentlich auf der Leistung, aber auch dem Zusammenhalt der hier lebenden Menschen auf. Neben den bereits bestehenden Formen des bürgerschaftlichen Engagements und dem Einsatz der Menschen vor Ort können Sozialgenossenschaften das richtige Modell sein, um soziale Anliegen gemeinschaftlich selbst in die Hand zu nehmen und zu lösen. Besonders bei größeren Projekten sollte auch an die Organisationsform Sozialgenossenschaft gedacht werden. Genossenschaften sind vor allem dadurch gekennzeichnet, dass jedes Mitglied demokratisch in die Entscheidungen eingebunden ist, das Prinzip „Alle für einen, einer für alle“ dort gelebt wird und sie im Gegensatz etwa zum eingetragenen Verein auch wirtschaftliche Ziele verfolgen. Sie heben sich besonders dadurch hervor, dass sie die Förderung der Mitglieder in den Mittelpunkt stellen und nicht rein kapitalorientierte Interessen verfolgen. Schon die Urheber der Bayerischen Verfassung haben das Potenzial von Genossenschaften für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Gesellschaft erkannt und in Art. 153 der Bayerischen Verfassung dem Staat einen Unterstützungsauftrag gegeben.

Mögliche Formen von Sozialgenossenschaften

Sozialgenossenschaften können z. B. als Kooperationen von Betroffenen zur Selbsthilfe, als solidarische Kooperationen mit überwiegend ehrenamtlich Tätigen oder als Kooperationen zur Erbringung von Leistungen am Markt, die nicht oder nicht so zur Verfügung stehen, geschlossen werden. Mitglieder einer Sozialgenossenschaft können dabei die Bürgerinnen und Bürger vor Ort sein, aber auch etablierte Organisationen und Institutionen. Entscheidend sind engagierte Menschen, die ihr Anliegen selbst in die Hand nehmen und eigene Lösungen finden wollen. In ihrer Vielfalt können sie Lösungsmöglichkeiten für viele Lebensbereiche bieten, so z. B.

  • zum Aufbau oder Erhalt von Mehrgenerationen-Strukturen (u. a. Quartierskonzepte, Dorfläden etc.)
  • für die alltäglichen Bedürfnisse der Familien
  • für Jugendliche
  • für ein selbstbestimmtes Leben (Mobilität, Wohnen und Wohnumfeld)
  • für Menschen mit Behinderung
  • im Bereich der Nachbarschaftshilfen
  • für Menschen mit Migrationshintergrund
  • für Senioren (hierbei bieten sich spezielle Seniorengenossenschaften an)

Haben Sie Fragen?

Wenn Sie für eine entsprechende Förderung in Betracht kommen oder Fragen haben, schreiben Sie uns eine E-Mail.