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Frühe Hilfen
Was sind Frühe Hilfen?
Aufgabe der staatlichen Gemeinschaft ist es, soweit erforderlich, Eltern bei der Wahrnehmung ihres Erziehungsrechts und ihrer Erziehungsverantwortung zu unterstützen, damit
- sie dieser Verantwortung besser gerecht werden können,
- Risiken für die Entwicklung ihrer Kinder frühzeitig erkannt werden und
- eine Gefährdung des Kindeswohls vermieden oder abgewendet werden kann.
Die Unterstützung umfasst insbesondere auch Information, Beratung und Hilfe. Kern ist die Vorhaltung eines möglichst frühzeitigen, koordinierten und multiprofessionellen Angebots im Hinblick auf die Entwicklung von Kindern vor allem in den ersten Lebensjahren für Mütter und Väter sowie schwangere Frauen und werdende Väter (vgl. § 1 Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz – KKG).
Das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales unterstützt die Praxis im Rahmen des Bayerischen Gesamtkonzeptes zum Kinderschutz (u.a. KoKi-Förderprogramm bei der Sicherstellung flächendeckender Versorgungsstrukturen im Bereich Früher Hilfen.
In Bayern gibt es verschiedene Angebote im Bereich Früher Hilfen
Zur frühzeitigen Stärkung elterlicher Kompetenzen gibt es in Bayern eine Vielfalt an unterschiedlichen und passgenauen Angeboten im Bereich Früher Hilfen, insbesondere:
- Eine systematische Bündelung und Vernetzung der Angebote Früher Hilfen zur Unterstützung bei Belastungssituationen leisten die Koordinierenden Kinderschutzstellen der Jugendämter (KoKi-Netzwerke frühe Kindheit). Hier finden Sie weitere Informationen und eine Übersicht zu den KoKis in Bayern.
- Neben den qualifizierten Beratungsmöglichkeiten in den Jugendämtern steht Familien in Bayern insbesondere ein flächendeckendes Netz von rund 180 Erziehungs- und Jugendberatungsstellen (einschließlich Nebenstellen und Außensprechstunden) zur Verfügung. Alle bayerischen Erziehungs- und Jugendberatungsstellen sowie weitere Informationen hierzu sind auf der Website der LAG Erziehungsberatung Bayern sowie auf der Website des Bayerischen Familienministeriums zu finden.
- Die Angebotspalette der Eltern- und Familienbildung umfasst Informationen und Ratschläge, Elternkurse und Elternbriefe, aber auch die Beratung in Fragen der Erziehung und Angebote der Familienerholung. Hier finden Sie eine Übersicht zu allgemeinen Angeboten der Familienbildung.
- Eine besondere Rolle kommt den Akteuren aus dem Gesundheitsbereich zu, wenn es darum geht, Familien möglichst frühzeitig zu erreichen und ihnen Hilfemöglichkeiten, insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe, aufzuzeigen. Sie haben eine besondere Schlüsselstellung und sind äußerst wichtige Partner im KoKi-Netzwerk frühe Kindheit. Bei der Umsetzung des Fonds Frühe Hilfen gemäß § 3 Abs. 4 KKG wird deshalb der besondere Fokus auf den Einsatz von Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern (FGKiKP) in den KoKi-Netzwerken frühe Kindheit gelegt. Informationen zur Weiterbildung zur zertifizierten Familienhebamme bzw. zur zertifizierten FGKiKP erhalten Sie über das ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt.
- Vertiefte Informationen zum Fonds Frühe Hilfen bzw. zur Bundesstiftung Frühe Hilfen finden Sie auf der Website des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH). Zur Umsetzung des Fonds Frühe Hilfen in Bayern hat das StMAS Förderrichtlinien erlassen.
- Wichtige Anlaufstellen zur Diagnose und Behandlung von Schreibabys sind vor allem Sozialpädiatrische Zentren sowie Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte. Ergänzend zu den medizinischen Angeboten wurden in Bayern an verschiedenen Standorten spezielle Beratungsangebote für Eltern mit Schreibabys geschaffen. Zudem erfolgte eine bayernweite Qualifizierung der Erziehungs- und Jugendberatungsstellen zu diesem Thema
- Eine Übersicht zu den Schwangerschaftsberatungsstellen in Bayern sowie weitere Informationen finden Sie auf der Website des Bayerischen Familienministeriums.
- Wichtige Anlaufstellen zum rechtzeitigen Erkennen von Entwicklungsverzögerungen oder -gefährdungen, von drohenden oder bestehenden Behinderungen sind in Bayern insbesondere die Frühförderstellen sowie Sozialpädiatrischen Zentren. Hier finden Sie weitere Informationen zur Frühförderung und Frühgeborenen-Nachsorge.