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Aktives Altern
Chance und Herausforderung
Eine alternde Gesellschaft braucht realistische Bilder, die zeigen, dass die steigende Zahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance ist. Die Ergebnisse der sogenannten „Hundertjährigenstudie“ der Universität Heidelberg bestätigen, dass Älterwerden im Wesentlichen geprägt ist von der Einstellung, die jemand hat: Obwohl die meisten Überhundertjährigen gesundheitliche Beschwerden haben, sind mehr als 80 % mit ihrem Leben zufrieden. Zudem lebt über die Hälfte der Überhundertjährigen in Privathaushalten – mit steigender Tendenz.
Film „Ü100 – Wie sieht ein Leben mit hundert Jahren aus?“
Eindrucksvoller Einblick in das Leben Hundertjähriger
Der Film von Dagmar Wagner „Ü100 – Wie sieht ein Leben mit hundert Jahren aus?“ (https://www.aelterwerden.net/ü100-derfilm) gibt auf eine sehr eindrucksvolle Weise einen Einblick in das Leben Hundertjähriger und kann uns in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Älterwerden Inspiration sein. Im Bestellportal der Bayerischen Staatsregierung können Sie die Begleitbroschüre zum Film herunterladen.
Reife Leistung
Menschen über 65 zählen noch lange nicht zum sogenannten alten Eisen, sondern bereichern mit ihren Leistungen und ihren Erfahrungen unsere Gesellschaft enorm. Aus diesem Grund hat die Bayerische Staatsregierung gemeinsam mit der LandesSeniorenVertretung Bayern den Bayerischen Landespreis „Reife Leistung“ ins Leben gerufen. Dieser Wettbewerb will nicht nur die gängigen Klischees entlarven, sondern vor allem auch jene Menschen würdigen, die uns als leuchtendes Vorbild dienen.
Die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe
Wenn heute ein Kind geboren wird, hat es eine 50-prozentige Chance, 100 Jahre alt zu werden. Bei Menschen, die um das Jahr 1900 geboren wurden, betrug die Chance, dass sie ihr 100. Lebensjahr erreichen würden, nur etwa ein 1 %. Ältere Menschen sind die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe. Mitte des 21. Jahrhunderts wird gut jeder dritte Einwohner und jede dritte Einwohnerin Bayerns bereits 60 Jahre oder älter sein. Die Zahl der über 85-Jährigen in Bayern steigt bis zum Jahr 2050 auf 600.000 und wird dann fast dreimal so hoch sein wie derzeit.
Vielfalt des Alterns
Obwohl Studien belegen, dass Altern nicht gleichzusetzen ist mit Krankheit und Pflegebedürftigkeit, ist trotzdem ein Festhalten an klischeehaften und defizitorientierten Alternsbildern festzustellen. Die Vielfalt des Alterns und die Tatsache, dass Seniorinnen und Senioren eine sehr heterogene Gruppe innerhalb der Gesamtgesellschaft bilden, die faktisch bis zu drei Generationen, das heißt rund 40 Jahre umfasst, kommt häufig nicht zum Ausdruck. So gehen z. B. die Wünsche und Bedürfnisse älterer Menschen, aber auch deren Potenziale weit auseinander. Während die einen noch sehr selbstständig ihr Leben gestalten und neue Projekte in Angriff nehmen, sind andere auf Unterstützung angewiesen.
Vom Defizitmodell zum Kompetenzmodell
Die Veränderung des Alternsbilds „weg vom Defizitmodell, hin zum Kompetenzmodell“ und die Entwicklung eines differenzierten und realistischen Bilds über das Leben älterer Menschen sind wichtige Voraussetzungen zur Gestaltung des demografischen Wandels in unserer Gesellschaft. Die heutige Generation der Älteren ist die gesündeste, fitteste und engagierteste aller Zeiten. Sie verfügen über vielfältige Potenziale, wertvolle Erfahrungen und unverzichtbare Ressourcen. Sie sind stabile Säulen in der Familie, aber auch in der Gesellschaft.