Hauptinhalt

Social Entrepreneurship

Social Entrepreneurship bzw. soziales Unternehmertum hat in Bayern eine lange Tradition, Stichwort Fuggerei in Augsburg. Sozialunternehmen tragen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen in verschiedensten Bereichen bei, indem mit unternehmerischen Methoden neue, innovative Lösungsansätze in allen gesellschaftlichen Bereichen verfolgt werden. Wie wichtig soziale Unternehmen für die Gesellschaft sind, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie noch einmal deutlich gezeigt.

Sozialministerin Ulrike Scharf betont: „Bayern ist nur gemeinsam stark. Soziales Unternehmertum schafft neue Chancen für unsere Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft, die wir dringend nutzen müssen!“

Zur Förderung des sozialen Unternehmertums hat die Bayerische Staatsregierung am 22. März 2022 ein Konzept verabschiedet, mit dem diese innovative Unternehmensform bereits in einer frühen Phase gestärkt werden soll. Die Förderung fußt auf den Säulen Beratung und Vernetzung.

Zum Bericht aus der Kabinettssitzung vom 22. März 2022

Kern der zweijährigen Modellförderung durch das Sozialministerium ist eine zentrale Beratungsstelle, der Social-Startup-Hub Bayern (SSHB). Der SSHB ist eine niedrigschwellige Anlaufstelle gezielt für angehende Sozialunternehmerinnen und Sozialunternehmer im Vorgründungsbereich, die fachliche Kompetenzen bündelt, ressortübergreifend Brücken zu bereits bestehenden Strukturen und Angeboten (z. B. der Gründerförderung und -beratung oder etablierten Beratungsstellen wie den Inklusionsämtern) baut und so Synergieeffekte schafft. Angehende Sozialunternehmerinnen und Sozialunternehmer werden dabei an die Hand genommen, um ihr Unternehmensziel schnell, effizient und zum Wohle aller zu erreichen.

Der bayerische Social-Startup-Hub ist in dieser Form bundesweit einzigartig. Er hat zum 1. September 2022 seine Arbeit aufgenommen. Träger ist die Social Entrepreneurship Akademie (SEA).

Am 17. Oktober 2022 fand im Bayerischen Sozialministerium die Kick-off-Veranstaltung für den SSHB statt. Sozialministerin Ulrike Scharf ruft auf: „Der Social-Startup-Hub ist die zentrale Anlaufstelle und unterstützt zielgerichtet angehende Sozialunternehmerinnen und Sozialunternehmer. Alle, die eine innovative Idee umsetzen wollen, können sich ab jetzt an den SSHB wenden.“

Für die Aktivierung der Untertitel das entsprechende Symbol im Youtube-Fenster anklicken.
Video in Deutscher Gebärdensprache
Video mit Audiodeskription

Nähere Informationen finden Sie unter www.social-startup-hub.de.

 

Corporate Social Responsibility (CSR)

Das soziale, ökologische und gesellschaftliche Engagement von Unternehmen – auch „CSR“ (Corporate Social Responsibility) genannt – gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Ökologische und soziale Aspekte haben auch deshalb stärkeren Einfluss auf geschäftliche Beziehungen und Entscheidungen, weil ihr Einfluss auf das Geschäftsergebnis steigt. Das liegt vor allem daran, dass sich das Bewusstsein und die Ansprüche der Menschen, die Kunden und Beschäftigte gleichermaßen sind, verändert haben und sie von Unternehmen generell eine stärkere gesellschaftliche Verantwortlichkeit erwarten.

Diese Entwicklung findet mittlerweile auch in den Gesetzen Niederschlag, wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) zeigt. Ab 2023 verpflichtet es Unternehmen ab einer gewissen Größe in Deutschland zur Achtung von Menschenrechten durch die Einhaltung definierter Sorgfaltspflichten. Dazu gehört beispielsweise die Einrichtung eines Risikomanagements, welches in alle maßgeblichen Geschäftsabläufe zu integrieren ist.

Erfreulicherweise haben viele Unternehmen CSR schon längst selbst als Wettbewerbsvorteil erkannt und setzen sich in vielfältiger Weise dafür ein. Gerade Bayern hat eine jahrhundertealte gelebte Unternehmerverantwortung: Die Fuggerei in Augsburg ist nichts anderes als CSR.

Abbildung Csr-handlungsfelder l.o. Ökonomie, r.o. Arbeitsplatz, l.u. Gemeinwesen, r.u. ÖkologieCSR wird der nationalen und internationalen Erfahrung und der Praxis vieler Unternehmen folgend in vier Handlungsfeldern konkretisiert: CSR am Arbeitsplatz, im Markt (bzw. Ökonomie), im Gemeinwesen und gegenüber der Umwelt. Das Handlungsfeld „Arbeitsplatz“ stellt den Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Mittelpunkt, behandelt jedoch auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die konkrete Ausgestaltung des Arbeitsplatzes. Im Bereich „Markt“ geht es im Wesentlichen um Verbraucherschutz und faire Preisgestaltung, aber auch um die Implementierung von Sozialstandards. Ehrenamtliches Engagement von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie soziales Wirken des Unternehmens lassen sich unter dem Begriff „Gemeinwesen“ zusammenfassen. Im Umweltbereich spielen u. a. die Themenfelder „Klimaschutz“ oder die Einführung von Umweltstandards eine Rolle. Die Ansatzpunkte, Themen und Einstiegsmöglichkeiten in den Themenbereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales sind dabei so unterschiedlich, wie die Unternehmen selbst. Auch hier ist Vielfalt ein Erfolgsfaktor.

Vertiefende Informationen finden Sie auf unserer Website zum Thema CSR, die wir mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag erstellt haben.

Bayerische CSR-Strategie

Das Bayerische Arbeits- und Sozialministerium hat zudem eine bayerische CSR-Strategie entwickelt, die aus folgenden drei Säulen besteht: Bewusstseinsbildung, Vernetzung und Beratung.

Unser Ziel ist es dabei, die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, die Vorteile einer verantwortungsvollen Unternehmensführung aufzuzeigen und dadurch weitere Unternehmen zu motivieren, sich sozial oder ökologisch zu engagieren.

Bewusstseinsbildung und Vernetzung

Gemeinsam mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag e. V. – BIHK – werben wir auf den jährlich stattfindenden Bayerischen CSR-Tagen für die aktive Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen in den unterschiedlichsten Bereichen. Denn CSR ist thematisch äußerst vielfältig. Der 11. Bayerische CSR-Tag am 27. September 2023 fand beispielsweise unter dem Motto „Welchen Beitrag können Unternehmen für einen fairen Wandel und mehr soziale Zusammenarbeit leisten?“ wieder mit vielen spannenden Vorträgen, Workshops und Diskussionen statt. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es dabei in erster Linie, Menschen zusammenzubringen und Informationen und Good-Practice-Beispiele auszutauschen.

Informationen für KMU

Um Unternehmen und Fachkräften detaillierte Informationen an die Hand zu geben, wurde zudem die Broschüre „Ein CSR-Praxisleitfaden für kleine und mittelständische Unternehmen in Bayern“ vom Bayerischen Arbeits- und Sozialministerium gemeinsam mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag herausgegeben. Sie soll den Einstieg in das Thema CSR erleichtern, die Vorteile einer verantwortungsvollen Unternehmensführung aufzeigen und Unternehmen bei der Entwicklung einer eigenen CSR-Strategie unterstützen. In sieben Schritten zeigt sie interessierten Unternehmen den Weg zu einem CSR-Managementsystem auf..

Daneben können sich Interessierte auf der Website zum Thema CSR informieren, die speziell für kleinere und mittelständische Unternehmen interessant ist. Sie bekommen dort Hilfestellungen, Tipps und Anregungen, das bereits vorhandene Engagement zu systematisieren, weiter auszubauen und in ein strategisches CSR-Management zu überführen. Die Website enthält auch einen interaktiven Online-Selbsttest, anhand dessen Unternehmen ihre derzeitige CSR-Strategie überprüfen und sich Anregungen und Tipps zur Verbesserung holen können. Zudem werden vielfältige Good-Practice-Beispiele aus der bayerischen Unternehmenspraxis vorgestellt.