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Scharf: „Zwangsehen gibt es auch in Bayern“

Vor allem junge Frauen gefährdet – Mehr Geld für Wohnprojekt „Scheherazade“

075.25

Der Freistaat Bayern setzt seine Anstrengungen gegen Zwangsheirat fort. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales erhöht die Förderung des Wohnprojekts „Scheherazade“. Es erhält im laufenden Jahr 350.000 Euro.

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf betont: „Zwangsehen gibt es leider auch bei uns in Bayern. Betroffen und gefährdet sind vor allem junge Frauen und Mädchen. Das können wir nicht hinnehmen. Umso wichtiger ist mir, dass die Betroffenen schnell leicht erreichbare, umfassende und unbürokratische Hilfe bekommen. Das Wohnprojekt ‚Scheherazade‘ bietet Schutz vor Verfolgung und Gewalt. Zudem unterstützt es auch beim Aufbau eines eigenständigen Lebens.“

Seit 2012 unterstützt der Freistaat das Wohnprojekt. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte die Förderung dieses Jahr um 33.000 Euro erhöht werden. „Scheherazade“ richtet sich an junge Frauen zwischen 18 und 21 Jahren. Es bietet drei Krisenplätze mit intensiver Betreuung durch Sozialpädagoginnen, sieben Tage pro Woche. Auch kurzfristige Aufnahmen sind möglich. Darüber hinaus betreibt das Projekt einen telefonischen Notruf (0 800/4 15 16 16). Aufgrund der oftmals hohen Gefährdung der jungen Frauen werden Adresse und Standort der Einrichtung geheim gehalten.