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Scharf nach Anschlag in München: „Bitte nutzen Sie die Hilfsangebote“
Sozialministerium klärt über Beratungsangebote auf – Mit Kindern offen reden
Magdeburg, Aschaffenburg, München – drei furchtbare Taten mit Toten und hunderten Verletzten wühlen die Menschen auf. Erwachsene sind erschüttert und tief bewegt. Kinder und Jugendliche spüren die Verunsicherung. Sie sehen die entsetzlichen Bilder im Fernsehen und auf ihrem Handy. Umso wichtiger ist es, an ihrer Seite zu stehen, um das Erlebte zu verarbeiten.
Bayerns Jugend- und Sozialministerin Ulrike Scharf wendet sich an die Menschen: „Ich bin zutiefst bestürzt von den Taten in Aschaffenburg und München und in Gedanken bei allen Opfern, deren Familien und Angehörigen. Mein Dank gilt allen Rettungs- und Einsatzkräften und Ärzten, die schnell vor Ort waren und sich um die Menschen kümmern. Stehen wir in diesen schweren Stunden eng zusammen, geben wir uns gegenseitig Halt und Kraft. Achten wir aufeinander. Wir lassen die Menschen im Freistaat in diesen schweren Stunden nicht alleine. Unterstützungsangebote sind einfach und schnell erreichbar. Es ist keine Schwäche, Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Bitte nutzen Sie die Hilfsangebote!“
Alle Bürgerinnen und Bürger können sich bei akuten seelischen Notlagen oder traumatisierenden Erlebnissen wie dem Anschlag von München an den Krisendienst Psychiatrie wenden. Die Mitarbeitenden der Leitstelle hören zu, fragen nach und finden mit den Anrufern gemeinsam einen Weg aus der Krise. Bei Bedarf steht ein mobiles Einsatzteam persönlich zur Seite. Der Krisendienst berät rund um die Uhr unter der kostenlosen Rufnummer (0 800) 655 3000. Ebenfalls 24 Stunden dienstbereit ist die Telefonseelsorge unter der Nummer (0 800) 111 0 222.
Viele Eltern fragen sich, wie sie vor allem mit kleinen Kindern über Ereignisse wie am Donnerstag mitten in München sprechen sollen. Kinder bekommen die Nachrichten mit, gerade auch über Social Media. Sie hören ihre Eltern und sprechen mit Gleichaltrigen. Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis bietet auf seiner Projektseite hilfreiche Orientierung. Weitere Informationen finden Familien im Internet auf den Seiten des Bayerischen Erziehungsratgeber im Artikel "Mit Kindern über schlimme Nachrichten sprechen".
Ansprechpartner gibt es auch in jeder Schule. Kindertagesstätten stellen Kontakt zu Expertinnen und Experten in den Jugendämtern und in den Erziehungs- und Familienberatungsstellen her.