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Scharf: „Stoppt die Talfahrt unserer Wirtschaft“
Arbeitsministerin fordert Bund auf, Wachstumsimpulse zu setzen – Arbeitsmarkt im September 2024
Die Zahl der Arbeitslosen ist in Bayern nach den Sommerferien saisonüblich zurückgegangen und im September im Vergleich zum Vormonat um rund 6.200 Personen bzw. 2,1 Prozent gesunken. Der Rückgang fällt aber geringer aus als in den vergangenen Jahren.
Die schwache Konjunktur schlägt sich im September negativ auf den bayerischen Arbeitsmarkt nieder. Besorgniserregend ist, dass eine Besserung nicht in Sicht ist. Das ifo-Geschäftsklima, der wichtigste deutsche Konjunkturindikator, ist im September erneut gesunken – von 86,6 Punkten im August auf jetzt 85,4 Punkte. Das bedeutet eine schrumpfende Wirtschaftsleistung. Bayerns Arbeitsministerin Ulrike Scharf ist alarmiert: „Die Lage ist ernst. Unsere Wirtschaft befindet sich auf Talfahrt. Etliche Unternehmen aus den verschiedensten Branchen haben im Angesicht der Konjunkturkrise bereits Angestellte entlassen oder umfassenden Stellenabbau angekündigt. In Bayern stehen tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel. Dieser Trend muss gestoppt werden.“
Vor allem bei stark internationalisierten Firmen ist ein Trend zu Auslandsverlagerungen längst erkennbar. Scharf beklagt: „Eine De-Industrialisierung mit massiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ist unübersehbar. Und die Bundesregierung erweist sich als handlungsunfähig. Statt längst überfällige Wachstumsimpulse zu setzen, widmet sie sich lieber dem, was sie am besten kann – dem öffentlichen Dauerstreit zum Zwecke der eigenen Profilierung und Ideologie. Das führt zu noch mehr Verunsicherung bei Unternehmen und Mitarbeitenden und verschärft die Lage immer weiter. Damit muss endlich Schluss sein.“
Insgesamt waren in Bayern im September 293.493 Menschen arbeitslos gemeldet. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent behauptet Bayern seinen Spitzenplatz unter den Bundesländern und liegt weit unter dem Bundesdurchschnitt von 6,0 Prozent.