Hauptinhalt
Scharf: „Wir stellen ältere Menschen nicht auf das berufliche Abstellgleis“
12. Jahresveranstaltung der Initiative „Ältere und Arbeitswelt“
Der Fachkräftemangel ist in ganz Deutschland, auch in Bayern, am Arbeitsmarkt spürbar. Eine aktuelle Modellrechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass in der Gruppe der 55- bis 70-Jährigen bis 2035 deutschlandweit rund 1,36 Millionen Vollzeitbeschäftigte gewonnen werden könnten. Das entspreche laut Studie umgerechnet etwa 1,5 Millionen älteren Personen.
Auf der heutigen 12. Jahresveranstaltung der Initiative „Ältere und Arbeitswelt“ unter dem Titel „Potenziale Älterer nutzen“ betonte Bayerns Arbeitsministerin Ulrike Scharf: „Unsere Wirtschaft kann es sich in Zeiten des Fachkräftemangels und demografischen Wandels nicht leisten, erfahrene, motivierte ältere Menschen vorzeitig aufs berufliche Abstellgleis zu stellen. Die DIW-Studie zeigt, dass die Gruppe der Älteren ein erhebliches Arbeitskräftepotential bietet. Der Schlüssel zu längerer und besserer Beschäftigung von Älteren ist, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass ältere Beschäftigte gerne und gut qualifiziert bis zum Renteneintritt arbeiten können. Mit unserer Initiative ‚Ältere und Arbeitswelt‘ zeigen wir zusammen mit unseren Partnern, wie das konkret umgesetzt und Best-Practice-Beispiele ins Rampenlicht gerückt werden können. Nachahmung dringend empfohlen!“
Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages Dr. Manfred Gößl, auf dessen Einladung hin die diesjährige Jahresveranstaltung stattfand, ergänzte: „Ältere Beschäftigte sind mit ihrem Erfahrungsschatz eine unverzichtbare Stütze in den Belegschaften. Die Unternehmen sind gut beraten, wenn sie diese Zielgruppe durch attraktive Angebote bis zum Rentenalter und darüber hinaus im Unternehmen halten und auch bewusst bei Neueinstellungen im Blick haben. Frühverrentungsanreize sind gesamtwirtschaftlich der falsche Weg. Notwendig sind vielmehr attraktive Rahmenbedingungen, damit sich Arbeiten bis zum Renteneintrittsalter und darüber hinaus lohnt.“
Mit dem Ziel, die Beschäftigungssituation von älteren Mitarbeitern zu verbessern, hat das Bayerische Sozialministerium bereits 2011 gemeinsam mit seinen Partnern (Bayerischer Industrie- und Handelskammertag, Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Handwerkskammern, vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., Deutscher Gewerkschaftsbund Bayern und Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit) die Initiative „Ältere und Arbeitswelt“ ins Leben gerufen. Zentrale Handlungsfelder der Initiative sind demografieorientierte Arbeitsorganisation, Gesundheitsförderung und -management sowie berufliche Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen.