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Scharf: „Wir dürfen Zwangsverheiratungen nicht tatenlos hinnehmen! Alle Frauen haben das Recht, ihren Partner selbstbestimmt zu wählen!“

290.000 Euro für das Wohnprojekt Scheherazade für junge Frauen

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Für sie ist die Hochzeit oft der schrecklichste Tag in ihrem Leben: Junge Frauen und Mädchen, die zwangsverheiratet werden. Auch in Deutschland gibt es Betroffene. Strenge, patriarchale Strukturen in der Familie und altherkömmliche Vorstellungen von Ehre und Schande münden immer noch in Zwangsehen. Nicht selten bringen solche Ehen junge Frauen und Mädchen auch noch in akute Gefahr für Leib und Leben. Umso wichtiger sind passende Unterstützungsangebote.

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf betont: „Wir unterstützen betroffene Frauen schnell, unbürokratisch und umfassend! Im Wohnprojekt Scheherazade sind Betroffene sicher und anonym untergebracht – auch kurzfristig. Junge bedrohte Frauen bekommen umfassende Hilfe: intensive sozialpädagogische Betreuung, Schutz vor Nachstellungen und Gewalt, Hilfe zur gesundheitlichen Stabilisierung und beim Aufbau eines eigenständigen Lebens. Wir stärken Frauen in ihrem Recht, selbstbestimmt einen Partner zu wählen!“

Scheherazade bietet jungen Frauen zwischen 18 bis 21 Jahre, denen eine Zwangsehe droht oder die bereits zwangsverheiratet wurden, drei Krisenplätze mit intensiver Betreuung durch Sozialpädagoginnen auch am Wochenende. Kurzfristige Aufnahmen sind ebenfalls möglich. Aufgrund der oftmals hohen Gefährdung der jungen Frauen werden Adresse und Standort der Einrichtung geheim gehalten. Das Projekt umfasst auch den Betrieb eines telefonischen Notrufs (0800 4151616). Der Freistaat fördert die Einrichtung bereits seit 2012 und bezuschusst sie aktuell mit 290.000 Euro jährlich.